Für die Ski- und Snowboardfans unter uns beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Und auch die Zeit, in der sich Kontaktlinsen als besonders nützlich erweisen – sei es, um mit den Brettern auf der richtigen Piste zu bleiben, oder um in der überfüllten Hütte zur Mittagszeit doch noch einen Sitzplatz zu finden. Mit beschlagener Brille geht da schliesslich wertvolle Zeit verloren. Noch wichtiger als der Platz in der Baude ist aber natürlich die Sicherheit beim Sport auf dem Berg – für eure Knochen, aber auch für eure Augen. Damit alle Körperteile unbeschadet von oben nach unten kommen und ihr dabei auch noch richtig Spass habt, gibt’s heute Tipps zum Wintersport mit Kontaktlinsen.
1. Dünne Luft? – Durchlässige Kontaktlinsen.
Je höher ihr in den Bergen unterwegs seid, desto weniger Sauerstoff bekommt ihr über die Luft. Umso wichtiger sind daher Kontaktlinsen, die die Sauerstoffversorgung der Augen nicht noch zusätzlich erheblich einschränken. Formstabile „(„harte“) Kontaktlinsen lassen besonders viel Sauerstoff durch, da sie sehr klein sind und locker auf der Augenoberfläche schwimmen. Aber auch bei den Weichlinsen gibt es hochsauerstoffdurchlässige Materialien, denen „dünne Luft“ nicht allzu viel ausmacht. Manche Kontaktlinsen aus Silikonhydrogel können hier durchaus mit den Hartlinsen mithalten. Entscheidend ist am Ende aber immer, welche Kontaktlinsen am besten zu eurem Augenprofil passen. Weder ist es sinnvoll, für zwei Wochen Skiurlaub auf Hartlinsen umzusteigen. Noch solltet ihr Silikonhydrogellinsen für die Ferienzeit auf eigene Faust kaufen. Plant am besten mit etwas Vorlauf und besprecht zwei Wochen vor eurem Urlaub mit eurem Anpasser oder eurer Anpasserin, inwieweit eure Kontaktlinsen wintersporttauglich sind und was ihr beachten müsst. Eventuell kann er oder sie euch spezielle Tageslinsen für den Aufenthalt in höheren Lagen empfehlen.
Übrigens: Ab 2.000 Metern Höhe macht sich der geringe Sauerstoffgehalt in der Luft schon ordentlich bemerkbar. Das Atmen fällt schwerer und auch eure Kontaktlinsen spürt ihr wahrscheinlich stärker als sonst. Ab einer Höhe von 5.000 Metern kommen Weichlinsen dann an ihre Grenzen. Extrembergsportler können aber weiterhin formstabile, hochsauerstoffdurchlässige Linsen nutzen, wenn sie zu ihrem Augenprofil passen.
2. Viel bewegt? – Kontaktlinsen extra gründlich reinigen.
Wenn wir Wintersport machen, läuft unser Kreislauf auf Hochtouren. Eindeutige Hinweise darauf liefern rote Wangen und durchgeschwitzte Unterwäsche. Auch unsere Augen dünsten ordentlich Stoffwechselprodukte aus. Diese landen auf den Kontaktlinsen und müssen nach dem Sport entfernt werden. Rubbelt weiche Kontaktlinsen vorsichtig, aber gründlich ab und desinfiziert sie so lange, wie es auf eurem Pflegemittel angegeben ist. Hartlinsen sind widerstandsfähiger und können etwas beherzter abgerieben werden. Merkt ihr schon auf der Piste, dass der Tragekomfort eurer Kontaktlinsen abnimmt, ist es gut, wenn ihr eine kleine Flasche Kochsalzlösung oder Nachbenetzungstropfen dabeihabt, um eure Linsen zwischendurch aufzufrischen. Beides gibt es in reise- und pistentauglichen Grössen bei eurem Optiker oder eurer Optikerin.
3. In den Bergen immer im Doppelpack: Kontaktlinsen und (Sport-)Sonnenbrille.
Auch wenn ihr es sonst rahmenlos mögt: In den Bergen ist eine zusätzliche Brille Pflicht. Diese sollte einen ausreichenden Blendschutzfaktor haben. Bei strahlendem Sonnenschein braucht ihr mindestens Faktor 3, besser eine 4. Bewegt ihr euch abwechselnd durch lichtdurchflutete und waldige Abschnitte, können hellere, gelb- oder orange getönte Brillengläser sinnvoll sein, gerade wenn ihr auf Skiern oder auf dem Snowboard unterwegs seid. So habt ihr beim Lichtwechsel nicht das Gefühl, plötzlich gegen eine „dunkle Wand“ zu fahren.
Zudem wirken gelb und orange kontraststeigernd, sodass ihr unliebsame Pistenbuckel ausserhalb der Buckelpiste rechtzeitig sehen und ihnen ausweichen könnt. Bei Wintersportaktivitäten mit Sturzgefahr (heißt für Flachlandtiroler*innen wie mich: immer, wenn ein weisser Berg in der Nähe ist) sollten Fassung und Gläser aus bruchsicherem Material sein, für den Fall, dass die Bodenwelle doch mal schneller als das Auge ist.
Und noch ein Grund spricht für das Duo aus Kontaktlinsen und Brille: Nur mit Brille sind eure Augen ausreichend vor dem gefährlichen UV-Licht der Sonne geschützt. Das ist in den Bergen besonders stark. Der UV-Schutz, den eure Kontaktlinsen eventuell schon integriert haben, reicht da nicht aus.
Denn sie bedecken nur einen Teil des Auges. Der Rest ist ungeschützt und entsprechend hoch ist das Risiko, „schneeblind“ zu werden. Brennende und stechende Augen sind dann nicht nur unangenehm, sondern sorgen auch dafür, dass selbst die mässig begabte Flachlandtirolerin eine bessere Figur auf der Piste macht als der schneeblinde Profi. Und die Blösse will sich doch nun wirklich niemand geben, oder?
Habt ihr weitere Fragen zum Sport mit Kontaktlinsen und zum Wintersport im Speziellen, schreibt sie in die Kommentare.