Zehn weitere Dinge über Kontaktlinsen, die wir gern früher gewusst hätten

Hätte uns mal jemand früher gesagt, dass ein Beitrag wie der vorherige auf eine so positive Resonanz stösst, dann hätten wir ihn schon viel früher veröffentlicht. Die zehn Wissenshäppchen über Kontaktlinsen haben offensichtlich einen Aha-Effekt bei dem einen oder anderen ausgelöst. Das wiederum motiviert uns, gleich noch einen draufzulegen. Heute gibt es daher die Fortsetzung mit Informationen, die vielleicht erstaunen und bestenfalls die eine oder andere Sorge im Umgang mit Kontaktlinsen nehmen. Los geht’s!

Hätte mir mal jemand früher gesagt, dass… 

…auch Kinder Kontaktlinsen tragen können.

Schon Kinder können von Kontaktlinsen profitieren, insbesondere kleine Abenteurer*innen und Sportbegeisterte. Mit den Linsen können sie nicht nur ungehindert durch Büsche stromern, sondern auch beim Sport und Toben so richtig aufdrehen. Unter fachkundiger Anleitung und mit Begleitung durch die Eltern können schon Kita- und Grundschulkinder lernen, ihre Linsen selbständig zu handhaben. Das ist nicht nur gut fürs Sehen, sondern auch fürs Selbstvertrauen. Bei Heranwachsenden sollte immer zuerst ein Arzt oder eine Ärztin das OK geben, bevor Linsen angepasst werden. Die Nachkontrollen – sowohl die ärztlichen als auch die beim Optiker – sollten halbjährlich erfolgen. 

… das Auf- und Absetzen kinderleicht ist.

Nun, da wir wissen, dass schon die Kleinsten unter uns Kontaktlinsen nutzen können, stellt sich die Frage: Wie einfach ist der Umgang mit den Linsen wirklich? – Zugegeben, zu Beginn ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Nach fachkundiger Anleitung durch den Anpasser oder die Anpasserin und mit etwas Übung wird das Auf- und Absetzen aber schnell zur Routine. Bald werdet ihr feststellen, dass es nur wenige Sekunden dauert – und damit weitaus schneller geht als zum Beispiel das Zähneputzen. 

… es Kontaktlinsen auch für Alterssichtigkeit gibt.

Wer sagt, dass nur Brillen Gleitsichtgläser haben können? – Gleitsichtkontaktlinsen bieten eine klare Sicht in allen Entfernungen, was den ständigen Wechsel zwischen verschiedenen Brillen überflüssig macht. Es gibt sie zum Beispiel als Multifokallinsen. Diese technisch ausgefeilten Linsen vereinen die unterschiedlichen Sehzonen auf kleinstem Raum. Wie wichtig eine sorgfältige Anpassung ist, wird hier noch einmal besonders deutlich. Denn schon kleinste Abweichungen können das Sehgefühl trüben. Ist die richtige Linse gefunden, kann die Lesebrille, die einen ja doch ziemlich “alt aussehen” lässt, getrost in der Schublade bleiben. 

… man nie zu alt für Kontaktlinsen ist.

Sowieso ist es nie zu spät, mit Kontaktlinsen zu beginnen. Auch im höheren Alter können sie eine bequeme Alternative zur Brille sein. Entscheidend ist, dass die Augen gesund sind und die motorischen und kognitiven Fähigkeiten ausreichen, um die Linsen eigenständig auf- und abzusetzen, zu reinigen und – im Falle von Austauschlinsen,  wie Monatslinsen oder Jahreslinsen – regelmässig und rechtzeitig zu wechseln.

… Kontaktlinsen ideal für Sportler*innen sind.

Kontaktlinsen sind für das ganze Spektrum an sportlichen Aktivitäten geeignet, ob Ausdauersport, wie Joggen oder Radfahren, Ballsport, Leichtathletik, Klettern, Reiten oder  Fechten. Für Ballsportarten wie Fussball oder Basketball sind sie besonders vorteilhaft, da sie nicht verrutschen oder brechen können, wie es bei Brillen der Fall sein könnte. Wer Schach oder Dart ebenfalls als Sportarten bezeichnet, kann natürlich auch diese problemlos mit Kontaktlinsen ausüben (vorausgesetzt, die Schachpartie dauert nicht länger als die maximal empfohlenen Tragezeiten der Linsen). Einschränkungen gibt es lediglich beim Kampf- oder Wassersport. Gerade Hartlinsen können bei beiden Sportarten vom Auge fallen und verloren gehen. Bei Weichlinsen ist das Risiko vergleichsweise gering. Dennoch sollten sie vor Wasser geschützt werden, etwa mit einer Schwimmbrille. Davon abgesehen sind Kontaktlinsen die ultimativen Begleiter für alle, die in Bewegung bleiben wollen.

… Kontaktlinsen winterfest sind.

Hohe Temperaturunterschiede, wie sie im Winter oft vorkommen, sind für Kontaktlinsen kein Problem. Sie können sowohl eisige Kälte als auch wohlige Wärme problemlos aushalten. 

… ich Kontaktlinsen niemals beim Schlafen tragen sollte, auch nicht ausnahmsweise.

Wer Kontaktlinsen beim Schlafen trägt, erhöht das Risiko für Augeninfektionen erheblich. Denn beim Schlafen blinzeln wir nicht, sodass Ablagerungen und Keime nicht vom Auge gespült werden. Zudem ist die Sauerstoffversorgung des Auges beim Schlafen verringert. Eine Kontaktlinse verstärkt diesen Effekt, erst recht, wenn sich nach einem langen Tag Ablagerungen auf ihrer Oberfläche befinden. Doch selbst ein kurzes Nickerchen kann problematisch sein. Daher gilt: Erst Kontaktlinsen absetzen, dann auf die Couch legen. Wenn ihr auswärts übernachtet, nehmt immer einen Linsenbehälter und eine kleine Flasche Reinigungslösung mit. 

… Kontaktlinsen kein Wasser vertragen.

Auch wenn es auf den ersten Blick praktisch erscheint, dürfen Kontaktlinsen niemals in Wasser gelagert werden. Weichlinsen quellen bei Wasserkontakt sofort auf und verlieren ihre Passform. Das kann dazu führen, dass sie nicht mehr richtig sitzen und das Auge in der Folge nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.  Zudem befinden sich im herkömmlichen Leitungswasser Keime und Bakterien, die schwerwiegende Augeninfektionen verursachen können. Wer jetzt denkt: “Na dann koche ich das Wasser eben ab und habe die perfekte Lösung”, liegt leider falsch. Weder abgekochtes noch destilliertes noch Weihwasser ist für Kontaktlinsen geeignet. Stattdessen solltet ihr immer speziell entwickelte Aufbewahrungs- und Reinigungslösungen verwenden.

… die Linsen meiner Schwester mir nicht automatisch passen.

Die Augenprofile von Geschwistern unterscheiden sich oft erheblich. Somit fallen auch ihre idealen Kontaktlinsen in Grösse, Passform und Material ganz unterschiedlich aus. Die empfohlenen Tragezeiten oder das Pflegemittel können bei Geschwistern ebenfalls variieren. Daher sollten Kontaktlinsen nie untereinander getauscht werden, auch nicht innerhalb der Familie. 

… ich einmal im Jahr zur Nachkontrolle beim Optiker muss.

Selbst wenn ihr keine Beschwerden habt, ist ein jährlicher Check-up beim Optiker unerlässlich, um sicherzugehen, dass sich zwischen Augen und Linsen keine Probleme einschleichen. Am besten, ihr tragt die Nachkontrolle als wiederkehrenden Termin in euren Kalender ein – so wie Zahnarzt, Augenarzt und andere Vorsorgeuntersuchungen auch. 

Egal ob Kind oder Silversurfer, Sportlerin oder Schlafmütze – wenn ihr unseren Blog regelmässig aufsucht, seid ihr immer bestens über Kontaktlinsen informiert. Wir sind die, die euch die wichtigsten Dinge über die kleinen Sehhelfer früher sagen, damit ihr sie auch später noch entspannt tragen könnt. 

 

Titelbild: cottonbro studio auf pexels.com