Hand aufs Herz: wieviel Zeit habt ihr über die freien Tage am Bildschirm verbracht? Gelesen, gechattet, Filme geguckt?
Ja, Smartphones, E-Book-Reader & Notebooks sind toll und ein Leben ohne sie ist nur noch schwer denkbar. Gleichzeitig machen sie etwas mit uns – mit der Art wie wir denken, kommunizieren, ja sogar fühlen und nicht zuletzt: sehen.
In den vergangenen Jahren gab es etliche Studien, die sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung unseres Alltags auf unser Sehverhalten beschäftigten. Die Ergebnisse sind leider nicht berauschend. Das ständige Starren auf die (kleinen) Bildschirme steht beispielsweise im Verdacht, Sehschwächen wie Kurzsichtigkeit zu fördern, gerade bei Kindern.
Hinzu kommt, dass wir uns die Welt immer häufiger über das Smartphone in die eigenen vier Wände holen – und letztere dafür immer seltener verlassen. Sprich: Wir gehen weniger raus, bewegen uns weniger, bekommen weniger frische Luft und Tageslicht. Dinge, die auch für unsere Augen wichtig sind – und für gesundes Kontaktlinsentragen.
Augen und Kontaktlinsen brauchen frische Luft
Eine der wichtigsten Bedingungen, um Kontaktlinsen gut und ohne gesundheitliche Einschränkungen tragen zu können, ist, dass die Augen ausreichend Sauerstoff bekommen. Dafür sorgen mittlerweile hochdurchlässige Kontaktlinsen-Materialien, wie Silikonhydrogel. Dieses Material macht es möglich, dass Weichlinsen heute bis zu 16 Stunden am Tag getragen werden können. Theoretisch. Denn natürlich spielen für die Tragedauer immer die individuellen Eigenschaften und Gewohnheiten des Trägers oder der Trägerin die entscheidende Rolle. Wer sich vor allem drinnen aufhält und viele Stunden vor dem Bildschirm verbringt, wird ohne Hilfsmittel, wie Nachbenetzungstropfen, nicht auf die 16 Stunden kommen.
Tipp: Plant für eure Arbeitstage am Bildschirm regelmäßige Pausen ein, in denen ihr bewusst alle elektronischen Geräte weglegt und euren Augen frische Luft, Weitblick und simples regelmässiges Blinzeln gönnt. Denn auch das „vergessen“ wir regelrecht, wenn wir konzentriert auf Smartphone und Laptop blicken.
Harte Kontaktlinsen für Vielträger
Wenn ihr regelmässig über lange Zeiträume Kontaktlinsen tragt oder tragen möchtet, informiert euch über harte Kontaktlinsen, oder besser: formstabile Kontaktlinsen. Denn diese Linsen sind um einiges kleiner als Weichlinsen und lassen schon deshalb mehr Sauerstoff ans Auge als weiche Kontaktlinsen aus Hydrogel. Dies macht sich auch bei der Arbeit am Bildschirm bemerkbar: die Augen bleiben länger frisch.
Weiterer Vorteil: Harte Kontaktlinsen schwimmen lockerer auf dem Tränenfilm als Weichlinsen und neigen weniger dazu, dem Auge Feuchtigkeit zu entziehen. Auch das kann den Wohlfühlfaktor an langen Arbeitstagen vor dem Computer oder am Smartphone erhöhen.
Die Anpassung von harten Kontaktlinsen ist zwar etwas aufwendiger, dafür habt ihr Jahreslinsen und müsst euch um den Nachkauf vorerst keine Gedanken machen.
Trockene Kontaktlinsen am Bildschirm
Eines der grössten Themen für Kontaktlinsenträger, deren Leben sich zu grossen Teilen digital abspielt, sind trockene Linsen und gereizte Augen. Wenn die kurzen Frischluft-Pausen zwischendrin nicht ausreichen, hilft künstliche Tränenflüssigkeit in Form von Nachbenetzungstropfen. Diese könnt ihr mehrmals am Tag auf eure Kontaktlinse geben. Der Effekt ist sofort spürbar: die Linse flutscht wieder auf dem Auge. Dabei ist wichtig, dass ihr Tropfen nehmt, die sowohl zu eurem Augenprofil als auch zu euren Kontaktlinsen passen.
Aber: Euch dauerhaft von Hilfsmitteln abhängig zu machen, fühlt sich vermutlich nicht gut an. Wenn ihr also merkt, dass es ohne Nachbenetzung gar nicht geht bzw. die Abstände, in denen ihr befeuchten müsst, immer kürzer werden, solltet ihr mit eurem Anpasser oder eurer Anpasserin sprechen.
Manchmal bringt ein anderes Linsenmaterial, das Feuchtigkeit besser bindet, ein angenehmeres Tragegefühl. Auch Pflegemittel und Reinigungslösung haben Auswirkungen darauf, wie gut das Auge Feuchtigkeit halten kann. Ein Wechsel des Pflegemittels ist daher auch ein möglicher Hebel, um mit Kontaktlinsen besser am Bildschirm arbeiten zu können.
Wenn ihr noch keinen Vorsatz für 2019 hattet, jetzt habt ihr einen: Weniger chatten, öfter raus in die echte Welt und: mehr blinzeln!