#1 Kontaktlinsen können (fast) alles
Kontaktlinsen können nahezu jede Fehlsichtigkeit korrigieren: Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus, Alterssichtigkeit – you name it. Und das, ohne dass man ihrem Träger oder ihrer Trägerin ansieht, wie stark seine oder ihre Fehlsichtigkeit ausgeprägt ist. Ob minus 7 oder minus 17 Dioptrien – die Linse korrigiert auch komplizierte Sehschwächen für Aussenstehende unsichtbar.
#2 Kontaktlinsen als Schutzschild gegen Pollen
Die Vorstellung, Fremdkörper fürs Auge mit einem Fremdkörper auf dem Auge abzuwehren, mag seltsam erscheinen. Im Falle von Kontaktlinsen kann das aber tatsächlich gut funktionieren. Die Linsen wirken nämlich wie ein Schutzschild gegen herumfliegenden Blütenstaub und halten diesen ein Stück weit vom Auge fern. Denn die Pollen landen auf den Linsen und nicht direkt auf den Augen. Dies erfordert zwar eventuell, dass die Linsen einmal mehr am Tag abgespült werden, kann aber Allergiegeplagten Linderung verschaffen.
#3 Kontaktlinsen korrigieren über Nacht
Kontaktlinsen beim Schlafen auf den Augen zu lassen gilt als einer der grössten Risikofaktoren für Kontaktlinsenträger. Es gibt aber eine Ausnahme. Und die kommt in Form von speziellen formstabilen Nachtlinsen daher. Sie heissen «Orthokeratologische Linsen» – oder kurz: Ortho-K-Linsen – und werden ausschliesslich während des Schlafens getragen. Dabei üben sie sanften Druck auf die Hornhaut des Auges aus und verformen sie, sodass ihr Träger oder ihre Trägerin tagsüber ohne Linsen scharf sehen kann. Die Verformung muss natürlich bei jedem Träger etwas anders erfolgen. Daher sind Ortho-K-Linsen immer individuell angepasste Kontaktlinsen.
#4 Kontaktlinsen in der Schwangerschaft: Kugelrund an allen Enden
Eine Schwangerschaft stellt das Leben ja bekanntlich gehörig auf den Kopf – das schliesst den Tragekomfort von Kontaktlinsen mitunter ein. Denn der Körper verändert sich nicht nur an den offensichtlichen Stellen.
Auch die Augen können unter Hormoneinfluss wachsen und damit das Tragegefühl der bis dato so komfortablen Linsen mindern. Wer also schwanger ist und plötzlich Probleme mit den Linsen bekommt, sollte mal beim Anpasser oder bei der Anpasserin vorbeischauen. Eventuell macht es Sinn, für die Zeit der besondere Umstände auf andere Kontaktlinsen umzusteigen.
#5 Die Kontaktlinse als Medizinschrank
Dass Kontaktlinsen Erstaunliches leisten, ist schon jetzt klar (oder?). So klein, so unscheinbar und doch so grosse Wirkung. Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort, denn schon sind Kontaktlinsen im Gespräch, die gezielt Medikamente ans Auge abgeben können, um Erkrankungen der Sehorgane effektiver zu behandeln. Gleichzeitig tüfteln Forscher an Linsen, die auch andere Körperfunktionen messen können, etwa den Blutzuckerspiegel. Es bleibt also spannend!
#6 Kontaktlinsen: UV-Blocker inklusive
Im Sommer gehört eine Sonnenbrille zur Grundausstattung, um vor Blendung und UV-Strahlung zu schützen. Aber wusstet ihr, dass viele Kontaktlinsen einen eingebauten UV-Filter haben? Dieser lässt die gefährliche Strahlung vom Auge abblitzen. Ganz ohne Sonnenbrille geht es aber trotzdem nicht, denn schliesslich bedeckt eine Kontaktlinse nur einen Teil des Auges.
#7 Weniger Wasser – mehr Tragekomfort
Wenn er zu trocken ist, gib ihm Wasser – so einfach, so logisch. Im Falle von Kontaktlinsen geht diese Logik allerdings nicht auf. Hier ist es umgekehrt: Bei trockenen Augen eignet sich häufig eine Linse mit möglichst geringem Wassergehalt besser als eine, die sehr viel Wasser enthält. Der Grund: Viel Wasser in der Linse führt zu einer stärkeren Verdunstung auf dem Auge. In der Folge entzieht die wasserhaltige Linse dem Auge zusätzlich Wasser. Oft sind formstabile Linsen – umgangssprachlich: harte Kontaktlinsen – mit geringem Wasseranteil die beste Lösung für Menschen, die zu trockenen Augen neigen.
#8 Empfehlungen – gut gemeint, aber…
Bei vielen Produkten des alltäglichen Lebens können wir uns auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten verlassen. Bei Kontaktlinsen leider nicht. Das liegt nicht an den Freunden und Bekannten an sich, sondern an ihren Augen. Die sind nämlich ganz anders als unsere eigenen. Jeder Mensch hat ein individuelles «Augenprofil». Dieses bestimmt, welche Kontaktlinsen zum Auge passen – und welche nicht. Eine Einschätzung darüber kann aber nur jemand abgeben, der das Augenprofil kennt. Und das ist im besten Fall der Anpasser oder die Anpasserin. Nur er oder sie kann nach entsprechenden Messungen beurteilen, welches Material, welche Passform und welche Trageintervalle in Frage kommen.
#9 Kinder? Kontaktlinsen!
Was denkt ihr: Ab welchem Alter kann man Kontaktlinsen tragen? 13? 16? Oder erst mit 18? Richtig ist, dass auch sehr junge Kinder schon Kontaktlinsen tragen können – theoretisch. Denn entscheidend ist, dass sie mit den Linsen umgehen können, sprich, sie allein auf- und absetzen können, sie richtig reinigen können und in der Lage sind, auf ihre Tragezeiten zu achten.
Mitunter sind Kinder unter zehn Jahren darin besser als so mancher Teenie, dem gerade sowieso alles egal ist (Hauptsache gut aussehen fürs Instagram-Pic). Kinder unter 16 Jahren brauchen übrigens die Zustimmung der Eltern, bevor sie Kontaktlinsen tragen.
#10 Rekordverdächtige Kontaktlinsen
Stephen Curry, US-Profi-Basketballer bei den Golden State Warriors, trägt seit diesem Jahr auch Kontaktlinsen. Der beste Dreierschütze der NBA konnte so innerhalb kurzer Zeit seine ohnehin schon beeindruckende Erfolgsquote bei Dreier-Würfen von 33 auf 54 Prozent steigern. Der Spieler leidet unter einer Erkrankung des Auges namens Keratokonus, bei der die Hornhaut dünner wird und sich unregelmässig verformt.
Und wer hat’s korrigiert? Die Kontaktlinse natürlich.